Vorbeugen und fördern mit FRESCH (Freiburger Rechtschreibschule)

FRESCH (Freiburger Rechtschreibschule) ist eine Methode zur Förderung von Kindern mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, die von Heide Buschmann und Günter J. Renk an der Schulpsychologischen Beratungsstelle Waldshut entwickelt wurde. Neuere Forschungsergebnisse und die Erfolge in der Schulpraxis bestätigen die Bedeutung der Integration von Bewegung und Wahrnehmung.

Der Schriftspracherwerb orientiert sich am Silbenlesen und -schreiben, indem Sprache, Rhythmus und Bewegung synchronisiert werden. Ursprünglich für Kinder mit LRS entwickelt, hat sich die Methode inzwischen auch im „normalen“ Schreibunterricht der Grundschule sowie im Förderunterricht aller Schularten bewährt.

 

An unserer Schule ist FRESCH ein Unterrichtsprinzip, denn (Recht-) Schreibunterricht findet nicht nur im Deutschunterricht statt sondern auch in allen anderen Fächern.  

Der für die Grundschule relevante Grundwortschatz wird dabei in unterschiedliche Kategorien unterteilt:

Lautgetreue Wörter, die durch das gleichzeitige Sprechen und Schreiben richtig geschrieben werden können, weil jeder Buchstabe sich so anhört wie er geschrieben wird.Ca. 50 % des Grundschulwortschatzes sind damit abgedeckt. Die sogenannten „Schlangenwörter“ sind lange lautgetreue Wörter, die die Kinder mit viel Freude erst einmal in der Luft Silbe für Silbe schwingen (und/oder gehen) können: Scho-ko-la-den-ku-chen bevor sie dann mithilfe der Pilotsprache sprechschreibend zu Papier gebracht werden.

    Wörter, die man am Wortende verlängern kann, um herauszufinden, wie sie richtig geschrieben werden, gehören zur ersten Strategie bei FRESCH: Verlängerungswörter. So hört man bei dem Wort „Hund“ am Wortende eindeutig den Laut t, beim Verlängern (ein Hund – viele Hunde also Hund mit „d“) merkt man rasch, dass man ein d schreiben muss.

     Bei der zweiten Strategie bei FRESCH handelt es sich um Ableitungswörter. Verkürzt ausgedrückt handelt es sich um Wörter, bei denen bei der Mehrzahlbildung aus dem Buchstaben a ein ä geworden ist: viele Äste kommt von Ast also Äste mit „Ä“. Das Problem bei diesen Wörtern ist es, dass sich der Buchstabe „Ä“ genauso anhört wie der Buchstabe „E“.  Um zu entscheiden, welcher Buchstabe nun tatsächlich geschrieben wird, muss man sich überlegen, von welchem Ursprungswort das zu schreibende Wort herstammt.

Werden beim Schreiben diese beiden Strategien (Verlängern und Ableiten) berücksichtigt, können ca. weitere 35% der Wörter in der Grundschule richtig geschrieben werden.

     In der letzten Kategorie befinden sich die sogenannten „Merkwörter“: das sind die Wörter, die wie Vokabeln auswendig gelernt werden müssen, weil sie weder lautgetreu sind, noch verlängert oder abgeleitet werden können.